Brettspiele – Wenn Multiplayer am Schultisch passiert
Brettspiele? Also eine Runde Monopoly, Mau-Mau oder Mensch ärger dich nicht? Weit gefehlt!
Vier mutige Ludonauten (von Ludo -> spielen und -naut -> Reisender, Forschender) meldeten sich, um in das Hobby der Brett- und Kartenspiele einzutauchen. Alle hatten vorher nur wenige Erfahrungen mit dem Medium Brettspiel gesammelt. Daher war von Anfang an die Devise, möglichst viele und möglichst verschiedene Spiele auszuprobieren. Denn mittlerweile hat sich die Brettspiellandschaft weit vom Ur-Opa Monopoly entfernt und weiterentwickelt. Es sollte der Beginn einer spannenden und lustigen Reise für die Ludonauten-Crew werden…
Woche 1:
Karak. Ein hart klingender Name und ein Cover, das fantastische Abenteuer verspricht. Die Ludonauten-Crew war von Anfang an von dem Spiel fasziniert. Von der Auswahl der Heldinnen und Helden bis hin zum immer größer werdenden Kerkerspielplan, der ursprünglich nur ein Plättchen groß war. Karak fing alle Spielerinnen und Spieler ein und ließ sie nicht mehr los. Besonders die Momente, in denen sich die Kinder den Monstern des Kerkers stellten und zur Belohnung mächtige Waffen und Hilfsmittel erhielten, waren spannend. Großen Spaß beteitete es auch, wenn die Kinder sich gegenseitig mit den „Fluch von Karak“ ärgerten, der der betroffenen Heldenfigur ihre besonderen Fähigkeiten raubt. Jedes Mal kam es zu großen Diskussion, wer denn jetzt diese Strafe verdient hätte, inklusive Schadenfreude und hitzigen Wortgefechten. Am Ende konnte Georgina mit ihrem Krieger den Drachen besiegen und mit den meisten Schätzen gewinnen.
Fazit: Ein tolles Spiel, das nicht zu kompliziert ist und alle Spielenden auf eine packende Fantasyreise mitnimmt. Die Kinder konnten den Kerker frei erkunden, mussten aber auch immer abwägen, ob ihre verbliebenen Lebenspunkte für den nächsten Kampf reichen. Vor allem fanden sie es toll, wie sich im Laufe des Spiels ihre Charaktertafel mit Waffen und Zaubersprüchen füllte. Denn so fühlten sich die Kids wie ein mächtiger Fantasyheld, der es selbst mit einem Drachen aufnehmen kann.
Woche 2:
Marvel United. Avengers, versammelt euch! Mächtige Superhelden und fiese Schurken, der Kampf zwischen gut und böse, da war die Motivation zum Weltretten bei unseren Ludonauten groß. Schnell waren die Heldenfiguren verteilt (Iron Man, Captain Marvel, Ant-Man und Hulk sollten es sein) und nach dem Aufbau des Spielfelds ging es los. Bevor die Spielerinnen und Spieler den Schurken aber überhaupt angreifen durften, mussten Missionen erfüllt, Verbrecher gefangen und Zivilisten gerettet werden. Und all das, während der fiese Red Skull im Hintergrund seinen Masterplan weiter vorantreibt. Am Ende haben die Superhelden (mit einem zugedrückten Auge) gegen Red Skull ganz knapp gewonnen. Kevins Hulk konnte ihn im letzten Moment überwältigen – HULK SMASH!
Fazit: Die detaillierten Spielfiguren der Superhelden und des Schurken wurden sofort gelobt, auch die bunten Spielkarten kamen gut an. Das Spiel ist aber unglaublich kooperativ, denn die Kinder durften zu ihrer eigenen Spielaktion auch die Aktion des vorherigen Spielers mitbenutzen. Das war ungewohnt und sorgte für lange Spielzüge, weil immer nachgedacht wurde. Am Ende hatten alle Kinder Spaß, aber es war wahrscheinlich als ko-op Spiel in der ersten Runde noch zu anspruchsvoll.
Woche 3:
King of Tokyo. Hier flogen die Fetzen. Im Spiel möchten mehrere Monster in Tokyo beweisen, dass sie das gefährlichste und beste Monster sind. Den Ludonauten gefiel der Cartoon-Stil der einzelnen Monster, der jedes auf eigene Art cool und irgendwie fies aussehen ließ. Ein Riesenaffe und eine gigantische Echse waren sofort die Favoriten – King Kong und Godzilla lassen grüßen. Das Spiel selber ging sehr flott. Ziel war es mit 6 Würfeln einen Wurf hinzulegen, der entweder dem Monster in Tokyo Schaden zufügt, das eigene Monster heilt oder Energie für praktische Mutationen zu sammelt, die das eigene Monsterchen besser machen. Aber nicht jeder Würfelwurf ist am Ende so, wie man es gerne hätte und so wurde viel gelacht (und auch gemeckert), wenn die Würfel nicht das gewünschte Ergebnis anzeigten. So wurde unter anderem Georginas Riesenaffe von Frau Kleins „Cyber Bunny“ Kampfroboter aus dem Spiel geworfen, weil die Würfel vorher Georgina nicht die dringend benötigten Herzen gaben. Frau Klein setzte sich auch gegen die anderen Ludonauten durch und wurde am Ende die Queen of Tokyo.
Fazit: Das Spiel bereitete allen große (Schaden)Freude. Jedes Mal, wenn die Würfel auf den Tisch krachten schauten alle Kinder genau hin, ob die begehrten Krallensymbole zum Angriff zu sehen sind. Die Monster wechselten sich regelmäßig in ihrer Herrschaft über Tokyo ab und jedes Kind überlegte blitzschnell, welcher Würfelwurf den größten Nutzen bringt. Das Spiel ging über die ganze Schulstunde und am Ende waren alle überrascht und etwas traurig, dass es jetzt vorbei ist.